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TSV 1860 München im Aufwind: Analyse der Kauczinski-Tabelle und des neuen Löwen-Trends



Die Kauczinski-Tabelle: Was sie über den Aufschwung des TSV 1860 verrät

Die Kauczinski-Tabelle: Was sie verrät – Ein neuer Aufbruch beim TSV 1860 München

Der TSV 1860 München erlebt eine Phase, die viele Fans kaum für möglich gehalten hätten: Stabilität, klare Strukturen, spürbare Weiterentwicklung – und endlich wieder Siege, die Wirkung zeigen. Die sogenannte Kauczinski-Tabelle, also die Bilanz seit Amtsübernahme von Trainer Markus Kauczinski, macht diesen Aufschwung messbar. Und sie erzählt eine Geschichte, die weit über ein paar gewonnene Spiele hinausgeht.

Denn während die offizielle Drittligatabelle die Löwen aktuell auf Platz neun führt, zeigt die isolierte Auswertung der Kauczinski-Wochen ein ganz anderes Bild: 1860 würde, nur nach diesen sieben Spielen beurteilt, einen Relegationsplatz belegen – punktgleich mit dem Tabellenzweiten. Ein Szenario, das Anfang November noch wie ein schlechter Witz klang.

Vom Krisenteam zur stabilen Einheit: Wie die Löwen zurück in die Spur fanden

Der Tiefpunkt lag am 9. November. Das 0:4 in Regensburg war mehr als eine Niederlage – es war ein Symptom. Verunsicherung, taktische Unordnung, fehlende Intensität und ein instabiler Kern im Mannschaftsgefüge schienen den Löwen zu schaffen zu machen. Die Angst vor einem erneuten Absturz wie 2017 schwebte über Giesing.

Doch der Trainerwechsel brachte die Wende – nicht durch radikale Maßnahmen, sondern durch Struktur, Ruhe und Klarheit. Kauczinski verzichtete bewusst auf das sprichwörtliche „Starkmachen durch Strafen“. Stattdessen setzte er in der Länderspielpause auf Analyse, Kommunikation und zielgerichtete Arbeit an den Basics. Der Effekt war unmittelbar spürbar.

Die Mannschaft fand zurück zu grundlegenden Tugenden: Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten, defensive Ordnung und das Vertrauen in die eigene Spielidee. Diese Entwicklung ging nicht nur schrittweise voran – sie wurde von Woche zu Woche deutlicher.

Vier Heimsiege in Folge: Das Grünwalder wird wieder zur Festung

Lange wirkte das Grünwalder Stadion eher wie ein neutraler Schauplatz als wie das legendäre „Giesinger Wohnzimmer“. Unter Kauczinski jedoch hat sich das verändert: vier Heimspiele, vier Siege – und jedes davon folgte einer ähnlichen Dramaturgie.

  • Defensiv entschlossener
  • Im Pressing koordinierter
  • Im Umschaltspiel zielstrebiger
  • Individuell gefestigter

Dabei waren die Auftritte nicht immer spektakulär, aber konsequent, effizient und in entscheidenden Momenten reif. Das Publikum, das die Mannschaft zuletzt oft mit gemischten Gefühlen empfing, spürt wieder Energie und Zusammenhalt. Besonders sichtbar wurde das beim 3:1 gegen Schweinfurt, als Kevin Volland kurz vor Schluss an der eigenen Eckfahne eine Grätsche setzte und das Stadion explodierte.

Kauczinski als Motor: Struktur und Haltung als Erfolgsschlüssel

Unter dem Strich ist es Kauczinski, dem dieser Trend zuzuschreiben ist. Seine Handschrift ist klar erkennbar. Der 55-Jährige bringt mit, was 1860 in den letzten Monaten gefehlt hatte:

  • eine klare taktische Idee, basierend auf Stabilität
  • eine wertschätzende, aber fordernde Spielerführung
  • Erfahrung in Krisensituationen
  • die Fähigkeit, Routiniers und Talente gleichermaßen zu integrieren

Viele Spieler wirken unter ihm wie befreit. Kevin Volland agiert nicht nur als Angreifer, sondern als kämpferischer Leader. Patrick Hobsch hat sich als kraftvolle Option stabilisiert. Philipp Maier brachte Schwung auf der Zehn. Clemens Lippmann nutzt seine Dynamik, um Räume zu attackieren. Und Sigurd Haugen trifft wieder – was unter Glöckner oft ausblieb.

Natürlich gibt es auch Verlierer dieser Entwicklung: Maxi Wolfram oder Florian Niederlechner mussten zwischenzeitlich einen Schritt zurück machen. Doch auch das ist Teil des Prozesses. Kauczinski betont regelmäßig, dass Konkurrenzkampf ein Motor und kein Risiko ist.

Die Zahlen im Überblick: So stark ist 1860 in der Kauczinski-Tabelle

Seit dem 9. Oktober steht folgende Bilanz:

  • 7 Ligaspiele
  • 5 Siege
  • 15 Punkte
  • nur 2 Niederlagen

In der fiktiven Tabelle seit seinem Amtsantritt entspräche das:

→ Relegationsplatz zur 2. Bundesliga – punktgleich mit Platz 2.

Für viele Löwen-Fans ist diese Zahl ein emotionaler Wendepunkt. Der Verein begann die Saison mit großen Ambitionen. Nach dem Regensburg-Debakel schien das Ziel Aufstieg in weite Ferne zu rücken. Jetzt – wenige Wochen später – lebt die Hoffnung wieder. Nicht blind, nicht euphorisch, aber begründet.

Blick auf die kommenden Aufgaben: Ein echtes Weihnachtsfinale

Zwei Spiele stehen noch an: das Derby in Ingolstadt und das Heimspiel gegen den starken Tabellendritten Verl. Beide Partien haben Signalwirkung.

Gewinnt 1860 auch nur eines davon, bleibt man voll im oberen Tabellendrittel. Gewinnt man beide, könnte das Winterfazit lauten:

1860 München ist zurück im Aufstiegsrennen.

Doch Kauczinski mahnt – wie es erfahrene Trainer tun. Er weiß, dass die Liga eng ist, dass jeder Ausreißer sofort bestraft wird und dass Giesing schon oft zu früh geträumt hat.

Seine Philosophie bleibt: „Jedes Spiel muss erkämpft und erspielt werden.“ Und genau das ist es, was die Kauczinski-Tabelle verrät: 1860 ist nicht über Nacht stark geworden. Es ist eine Entwicklung, eine Annäherung an das eigentliche Potenzial dieses Kaders.

Fazit: Die Kauczinski-Tabelle ist mehr als eine Statistik – sie ist ein Signal

Der TSV 1860 München hat den Weg aus der Krise gefunden und zeigt unter Markus Kauczinski ein Gesicht, das Fans und Experten beeindruckt. Die Löwen arbeiten stabil, leidenschaftlich und mit wachsendem Selbstbewusstsein. Die Kauczinski-Tabelle macht sichtbar, was sich auf dem Platz längst bestätigt:

Die Löwen sind wieder eine Einheit – und wieder eine Kraft in der 3. Liga.

Ob der Weg bis ganz nach oben führt? Niemand kann es sagen. Aber zum ersten Mal seit langer Zeit ist es kein Wunschtraum mehr – sondern eine realistische Möglichkeit.