Markus Kauczinski: Der Strukturgeber – was 1860 von seinem neuen Coach erwarten kann
TSV 1860 München – Trainerporträt
Kurzprofil
- Name: Markus Kauczinski
- Geboren: 20.02.1970 (Deutschland)
- Aktueller Verein: TSV 1860 München (Cheftrainer seit 09.10.2025)
- Frühere Stationen: Karlsruher SC, FC Ingolstadt 04, FC St. Pauli, Dynamo Dresden, SV Wehen Wiesbaden
Kauczinski gilt als akribischer Arbeiter, der Mannschaften über klare Abläufe, Disziplin gegen den Ball und die Förderung junger Spieler entwickelt. Für 1860 ist er damit gleichermaßen Impuls- und Strukturgeber.
Trainerlaufbahn – die Stationen im Überblick
- seit 09.10.2025: TSV 1860 München (Cheftrainer)
- 08.11.2021 – 28.04.2024: SV Wehen Wiesbaden (Cheftrainer)
- 10.12.2019 – 25.04.2021: Dynamo Dresden (Cheftrainer)
- 07.12.2017 – 09.04.2019: FC St. Pauli (Cheftrainer)
- 01.07.2016 – 06.11.2016: FC Ingolstadt 04 (Cheftrainer)
- 26.03.2012 – 30.06.2016: Karlsruher SC (Cheftrainer)
- Interimseinsätze (KSC): 2009, 2010, 2011
Prägende Etappen: Beim KSC führte er den Klub nach dem Absturz in die 3. Liga rasch wieder nach oben – mit stabiler Defensivstruktur und klaren Rollen. Mit Wehen Wiesbaden gelang ihm 2023 der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Stationen wie St. Pauli und Dresden schärften sein Profil in druckvollen Umfeldern.
Karrieredaten (Wettbewerbe)
- Bundesliga: 10 Spiele
- 2. Bundesliga: 210 Spiele
- DFB-Pokal: 13 Spiele
- 3. Liga: 128 Spiele
- Regionalliga Süd (2008–2012): 93 Spiele
In Summe stehen über 450 Pflichtspiele als verantwortlicher Trainer zu Buche – eine robuste Erfahrung über drei Profiligen hinweg.
Fußball-Idee: Kompaktheit, Klarheit, Konsequenz
Defensive Ordnung & Restverteidigung
Kauczinski-Teams sind kompakt, die Abstände zwischen den Linien gering. Die Restverteidigung wird aktiv organisiert (Antizipation zweiter Bälle, Absicherung gegen Tiefe). Das hilft, Spiele lange offen zu halten – auch gegen spielstarke Gegner.
Ballgewinne und Umschalten
Gezielte Pressing-Trigger (z. B. Einwürfe oder Aufbauspiel über eine Seite) erzeugen Ballgewinne in günstigen Zonen. Das Umschalten ist vertikal, aber kontrolliert: erster Blick nach vorn, zweite Option Rückraum.
Standards als Hebel
Einstudierte Routinen (kurz/lang, blocken–freilaufen, Rückraum-Absicherung) sind fester Bestandteil seiner Arbeit. Gerade in der 3. Liga sind ruhende Bälle Punktelieferanten.
Rollenprofile & Entwicklung
Klare Zuständigkeiten pro Linie, verlässliche Achse (Tor – Innenverteidiger – Sechser – Zielspieler) und bewusste Förderung junger Spieler. Talente erhalten konkrete Entwicklungsziele und realistische Einsatzfenster.
Was das für 1860 bedeutet
Ein Team im Neuaufbau bekommt Ordnung: Nach Kaderveränderungen ist die Sehnsucht nach Stabilität groß. Kauczinski liefert Struktur im Alltag (Trainingsrhythmus, Video, Feedbackschleifen) – ein Umfeld, in dem Leistung planbar wird.
Talente profitieren – Beispiel Innenverteidigung: Spieler mit Tempo und gutem Timing werden in seiner Restverteidigung besonders wertvoll. Junge Profis erhalten klare Next Steps (z. B. Kopfballtiming bei Standards, diagonales Andribbeln, Passfenster ins Halbfeld).
Effizienz im letzten Drittel: Für Routiniers im Angriff bedeutet seine Handschrift: mehr Wiederholungen in klaren Zonen (zweite Pfostenläufe, Rückraum besetzen, Rebound-Management). Das steigert die Torquote ohne Risiko zu erhöhen.
Mögliche Start-Maßnahmen in Giesing
- Sofort-Check Defensivlinien: Abstimmung IV/Sechser, Verhalten bei Schnittstellenbällen, Flügel-Staffelung bei Verlagerungen.
- Umschaltpaket Light: Drei feste Auslöse-Momente, zwei vertikale Passmuster, ein definierter Rückraumspieler.
- Standard-Boost: je 2–3 Varianten pro Seite (Ecken/Freistöße), klare Zuteilungen, hohe Wiederholungszahl.
- Rollenbriefing für die Achse: Tor – Abwehrchef – Sechser – Zielspieler; stabile Kommunikation.
- Talentspur: Individuelle Entwicklungsziele für U23/Youngster mit messbaren KPIs (Luftduelle, progressive Pässe, Sprints).
Erfolgskriterien für die ersten 6–8 Spiele
- Gegentore/Spiel unter 1,0
- > 40 % On-Target nach Standards
- +20 % Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte
- Konstante Startelf-Achse (max. ein Wechsel in der Zentrale pro Spiel)
Warum Kauczinski und 1860 zusammenpassen
- Aufstiegs-Know-how: Wirksam in Umbruchphasen – genau das, was 1860 benötigt.
- Nachwuchsförderung: Klare Entwicklungspläne für junge Spieler.
- Umfeld-Kompetenz: Erfahrung in traditionsreichen, druckvollen Settings.
Ausblick
Mit Kauczinski hat 1860 die Chance, kurzfristig Stabilität und mittelfristig eine belastbare Spielidentität zu entwickeln. Gelingt die Kombination aus kompakter Defensive, effizienten Standards und klaren Rollen, kann die Mannschaft schnell in ruhigere Gewässer steuern – und sich anschließend Schritt für Schritt nach oben orientieren. Ein Trainer mit Plan, viel Erfahrung und einem Blick für Details: genau die Mischung, die in Giesing traditionell funktioniert.
TSV 1860 München – Löwen-Reporter