
19.10.2025
Befreiungsschlag beim Kauczinski-Debüt: TSV 1860 München schlägt Tabellenführer Duisburg 3:1
TSV 1860 München – Spielbericht & Analyse zum 3:1-Erfolg gegen den MSV Duisburg
Erster Sieg unter Markus Kauczinski: Löwen melden sich eindrucksvoll zurück
Was für ein Einstand für Markus Kauczinski: Beim Pflichtspieldebüt des neuen Trainers feierte der TSV 1860 München einen hochverdienten 3:1-Heimsieg gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenführer MSV Duisburg. Nach fünf sieglosen Partien gelang den Löwen damit der ersehnte Befreiungsschlag – und das mit einem klar erkennbaren Plan.
„Das war das absolut richtige Zeichen zur richtigen Zeit“, fasste Torhüter Thomas Dähne nach Abpfiff zusammen. Der Keeper, einer der Matchwinner des Abends, parierte mehrfach stark und hielt die Mannschaft im Spiel. Sigurd Haugen avancierte mit zwei Treffern (41., 78.) zum Doppeltorschützen, Thore Jacobsen sorgte in der Nachspielzeit (90.+4) für den Endstand. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für Duisburg erzielte Joshua Bitter (42.).
Kauczinskis Handschrift sofort erkennbar
Bereits in den Trainingstagen vor dem Spiel hatte Kauczinski Tempo, Klarheit und Struktur gefordert – auf dem Platz war das sichtbar: Die Löwen kombinierten mutig, pressten aggressiv und spielten zielstrebig in die Tiefe. Besonders auffällig: die enge Staffelung zwischen Mittelfeld und Angriff sowie die aktiven Restverteidigungsbewegungen bei Ballverlust.
„Man hat gesehen, dass wir an uns geglaubt haben. Wir haben den Strudel der letzten Wochen hinter uns gelassen“, erklärte Kauczinski nach dem Spiel. „Das war das erste Spiel – aber wir haben noch viel vor.“
Volland gibt Comeback – Dähne stark, Haugen eiskalt
Kevin Volland stand erstmals nach seiner Knieverletzung wieder in der Startelf und überzeugte mit Übersicht und Cleverness. „Ein unheimlich geschickter Spieler, der uns Ruhe gibt“, lobte der Trainer. Dähne hielt den Sieg mit mehreren Paraden fest, während Haugen vor dem Tor eiskalt agierte. Besonders sein zweites Tor – ein satter Abschluss nach schnellem Umschaltspiel – zeigte, wie zielgerichtet 1860 nun auftritt.
Die neue Energie ist spürbar
Die Mannschaft spielte mit einer Leichtigkeit, die zuletzt gefehlt hatte. Nach Wochen der Verunsicherung präsentierte sich das Team geschlossen, laufstark und taktisch diszipliniert. Kauczinskis ruhige, aber klare Art scheint sofort Wirkung zu zeigen. Seine Ansprache nach dem Schlusspfiff – mit viel Gestik und Energie – wurde von Spielern und Fans gleichermaßen gefeiert.
„Wir haben uns heute belohnt für eine erwachsene Leistung“, meinte Dähne. „Das war reif, fokussiert und genau das, was wir gebraucht haben.“
Fokus auf den nächsten Schritt
Schon am kommenden Samstag geht es für die Löwen auswärts beim SV Waldhof Mannheim weiter. Kauczinski will die positiven Elemente der Partie konservieren: „Wir haben gesehen, dass wir es können. Jetzt gilt es, das Niveau zu halten und weiter mutig zu spielen.“
Fazit
Der TSV 1860 München hat mit dem 3:1 gegen Duisburg ein starkes Lebenszeichen gesetzt. Der neue Trainer hat innerhalb weniger Tage Struktur, Überzeugung und Spielfreude zurückgebracht. Der Sieg war mehr als nur ein guter Start – er war ein Signal an die Liga: Die Löwen sind zurück.
Spielinfo
3. Liga, 11. Spieltag
TSV 1860 München – MSV Duisburg 3:1 (1:1)
Tore: 1:0 Haugen (41.), 1:1 Bitter (42.), 2:1 Haugen (78.), 3:1 Jacobsen (90.+4)
Zuschauer: 15.000 (Stadion an der Grünwalder Straße)
Schiedsrichter: tba
TSV 1860 München – Löwen-Reporter
14.10.2025
Kauczinskis Löwen-Debüt auf dem Trainingsplatz: Tempo, Klarheit – und ein sichtbarer Plan
TSV 1860 München – Trainingsbericht & Analyse vor dem MSV-Spiel
Markus Kauczinski hat seine erste vollständige Einheit als Cheftrainer des TSV 1860 geleitet – und gleich zu Beginn die Tonspur gesetzt: hohes Spieltempo, kurze Kontakte, klare Entscheidungen. Nach dem Beobachtungstag zum Einstieg übernahm der 55-Jährige an der Grünwalder Straße 114 lautstark die Regie. Eine rund 35-köpfige Ausbildungsgruppe des Bayerischen Fußball-Verbands verfolgte die Einheit aus nächster Nähe.
Was sofort auffiel: Tempo vor „Hoch und weit“
Kauczinski drehte an zwei Stellschrauben: Erstens verlangte er konsequent flachen Aufbau statt langer Befreiungsschläge – Anspielpunkte in die Halbräume, Anschlussbewegungen, zweite Bälle sichern. Zweitens stand die Ballzirkulation unter Zeitdruck im Fokus: wenige Kontakte, aktive Dreiecke, direkte Tiefenläufe. Ziel: Entscheidungsfrequenz erhöhen und Automatismen schärfen.
Inhalte der Einheit
- Turnierform auf halbem Feld (vier Teams): viele kurze Sequenzen, rasche Ballwechsel, sofortige Umschaltaufgaben. Die Staffeln variierte der Trainer wiederholt, um Rollenverständnis und Kommunikation zu testen.
- Abschluss auf Kleintore: modifiziertes Torschusstraining mit Vorgaben für Laufwege (zweiter Pfosten/Rückraum) und Abschlusszeitfenster. Die kleinen Ziele zwangen zu Präzision und kontrollierten Abschlüssen.
- Restverteidigung: bei eigenem Ballbesitz bewusst abgesichert (2+2), um Konter gegen offene Räume zu vermeiden.
Einordnung: Warum diese Maßnahmen jetzt Sinn ergeben
Nach einem Punkt aus fünf Ligaspielen braucht 1860 Rhythmus, Zielstrebigkeit und Sicherheit im ersten und zweiten Pass. Eine höhere Ballgeschwindigkeit schafft Vorteile in engen Zonen, während die Kleintor-Formate Abschlussqualität trainieren, ohne die Struktur zu verlieren. Beides ist mit Blick auf den Spitzenreiter MSV Duisburg wertvoll: Der MSV verteidigt oft mannorientiert – Tempo und saubere Winkel sind der Schlüssel, um Ketten zu lösen.
Personal-Update
- Kevin Volland: nach überstandener Fleischwunde individuell mit Ball – für die Premiere am Wochenende noch kein Thema.
- Kilian Jakob: ebenfalls extern mit Ball – Aufbautraining.
- Thomas Dähne: Teile des Teamtrainings absolviert; plant die vollständige Rückkehr, um sich für das Duisburg-Spiel anzubieten.
Organisatorisches
Die zunächst bis Donnerstag öffentlich angesetzten Einheiten wurden angepasst: Das Training am Mittwoch findet ohne Zuschauer statt, um Abläufe und Spielformen ungestört zu festigen.
Ausblick: Fünf Tage bis Duisburg – die nächsten Schritte
- Pressing-Trigger festzurren: Gegneraufbau gezielt auf eine Seite lenken; Ballgewinne im Halbraum für schnelle Tiefenpässe nutzen.
- Standardpaket verfeinern: Ecken kurz/lang im Wechsel, klare Zuständigkeiten in der Absicherung – einfache Torchancen generieren.
- Achse stabilisieren: Tor – Innenverteidigung – Sechser – Zielspieler mit möglichst wenig Wechseln, um Timing und Abstände zu automatisieren.
Fazit
Kauczinskis Start setzt die gewünschte Klammer: Tempo, Klarheit, Teamarbeit. Die Einheit vermittelte Energie und einen klaren Plan für die Restwoche. Bleibt die Konsequenz bis Sonntag hoch, hat 1860 gute Karten, gegen den Tabellenführer die Wende einzuleiten – mit Spielfreude statt Standfußball.
Spielinfo
Nächstes Spiel: TSV 1860 München – MSV Duisburg, Sonntag, 16:30 Uhr, Stadion an der Grünwalder Straße.
TSV 1860 München – Löwen-Reporter