
18.10.2025
Der Knoten scheint gelöst: Kauczinski trifft den Ton – jetzt wartet Tabellenführer MSV Duisburg
TSV 1860 München – Trainingswoche, Eindrücke & Ausblick
Neuer Trainer, frische Energie – und viele lächelnde Gesichter an der Grünwalder Straße: Markus Kauczinski hat in seiner ersten Woche beim TSV 1860 München einen spürbar positiven Eindruck hinterlassen. Der 55-Jährige setzt auf klare Ansprache, Tempo in den Abläufen und eine Portion Gelassenheit. „Manchmal braucht es nur einen Knopfdruck“, erklärte er sinngemäß – und genau diesen Impuls scheinen die Löwen aufgenommen zu haben.
Trainingsalltag: Tempo, Perspektivwechsel und klare Korrekturen
Auf dem Einserplatz dominierte in den Spielformen ein hohes Spieltempo: wenige Kontakte, saubere Passwinkel, direkte Anschlussaktionen. Auffällig war der Perspektivwechsel per Drohne – Kauczinski nutzt Luftaufnahmen, um Abstände, Staffelungen und Pressing-Abstände noch präziser zu analysieren. Gleichzeitig stoppte er Sequenzen, wenn Details nicht passten, und forderte konsequent Klarheit im ersten und zweiten Pass.
Formen statt Formationen: Prinzipien vor Zahlenspiel
In der öffentlichen Diskussion dreht sich vieles um Grundordnungen – 4-4-2, 4-2-3-1 oder Dreierkette. Kauczinski betont jedoch, dass Prinzipien wichtiger sind als die Zahl an der Tafel: Kompaktheit gegen den Ball, vertikaler Mut im Aufbau, dynamisches Nachrücken und eine verlässliche Restverteidigung. Bei der individuellen Qualität im Kader liege der Fokus darauf, diese Eckpfeiler schnell in Automatismen zu überführen.
Personal: Rückkehrer geben Optionen – Fragezeichen bei Volland
- Kevin Volland: hat sein Pensum im Wochenverlauf gesteigert; ein Einsatz gegen den MSV bleibt tagesaktuell zu entscheiden.
- Thomas Dähne: zurück im Mannschaftstraining – wichtig für Stabilität und Aufbau.
- Max Reinthaler & Kilian Jakob: arbeiteten voll durch und vergrößern die Auswahl in der Achse bzw. auf der Außenbahn.
- Jesper Verlaat, Morris Schröter: fehlen weiterhin; die Kaderstruktur ermöglicht dennoch mehrere stimmige Varianten.
Sean Dulic hob der Coach als Junioren-Nationalspieler besonders hervor: Tempo, Antizipation und ein sauberer erster Ball – Elemente, die zum angestrebten Spiel passen.
Publikum & Umfeld: Aufbruchstimmung – und eine Doku als Blick zurück
Rund um die Einheiten verfolgten zahlreiche Fans das neue Programm – die Atmosphäre wirkte gelöst, ohne an Ernsthaftigkeit zu verlieren. Parallel kündigte der Bayerische Rundfunk eine mehrteilige Doku „Rise & Fall of 1860 München“ ab 25. Oktober an. Der Blick zurück auf bewegte Jahre trifft auf einen klaren Blick nach vorn: Die Mannschaft arbeitet daran, aus der Trainingsenergie Punkte zu formen.
Schlüssel zum Spiel gegen Duisburg
- Intensität vom Anpfiff: frühe Zweikampfhöhe, zweite Bälle sichern, Umschalten mit Tiefe.
- Standards als Hebel: klar definierte Zielzonen (kurzer Pfosten/Elferpunkt), Rückraum besetzen, Restverteidigung organisiert.
- Ballzirkulation mit Tempo: Halbräume öffnen, Seiten schnell wechseln, Überzahl am Ball erzeugen.
- Disziplin in der Kette: kurze Abstände, klare Kommandos – besonders gegen Duisburgs direkte Vertikalität.
Taktische Optionen: personelle Überraschungen möglich
Kauczinski deutete an, die Karten neu zu mischen. Ob als 4-2-3-1 mit Volland als Zehn oder als 4-4-2 mit zwei Zielspielern – entscheidend ist die Umsetzung der Prinzipien. Mit Reinthaler als IV-Option, Dähne im Tor und flexiblen Flügelprofilen lässt sich der Plan variabel abbilden.
Fazit: Gelöster Auftritt – jetzt zählen Ergebnisse
Die Woche unter dem neuen Trainer brachte Tempo, Zuversicht und Struktur. Gegen den ungeschlagenen Tabellenführer wird sichtbar, wie viel davon bereits auf dem Platz ankommt. Die Richtung stimmt – nun geht es darum, die gute Arbeit zwischen den Linien in Punkte umzumünzen.
Spielinfo
TSV 1860 München – MSV Duisburg
Sonntag, 16:30 Uhr, Stadion an der Grünwalder Straße (München).
TSV 1860 München – Löwen-Reporter