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TSV 1860 München vor Mannheim: Personalentscheidungen, Systemdebatte und Hoffnungsträger aus dem NLZ

Personal, Taktik und Talente: Markus Kauczinski über Stabilität, Konkurrenzkampf und die Rolle der Jugend

24. Oktober 2025 | Autor: Löwen-Reporter

Nach dem 3:1-Befreiungsschlag gegen Duisburg steht für den TSV 1860 München das nächste wegweisende Spiel an. Am Samstag gastieren die Löwen bei Waldhof Mannheim – mit Rückenwind, aber auch einigen Personalsorgen. Cheftrainer Markus Kauczinski stellte sich vor der Partie den Fragen zur Kaderlage, Systemfrage und zur Einbindung der jungen Wilden.

Vier Ausfälle, viele Optionen

Die Liste der Ausfälle ist lang: Morris Schröter, Jesper Verlaat und Kilian Jakob fehlen weiter verletzt, Tunay Deniz ist gesperrt. Hinzu kommt eine leichte Oberschenkelblessur beim Spielmacher. „Er konnte diese Woche nicht trainieren, ich hoffe, dass er nächste Woche wieder dabei ist“, so Kauczinski.

Ersetzen dürfte Deniz der erfahrene Max Christiansen. „Er ist im Wettkampfmodus und kennt die Liga“, erklärt der Trainer. Youngster Philipp Meier trainierte sich ebenfalls in den Fokus, sei „ein funktioneller, defensiv starker Spieler mit guter Ballkontrolle“. Beide könnten – je nach System – im Zentrum starten.

Dreierkette bleibt, Flügel in Bewegung

Wie schon gegen Duisburg dürfte 1860 auch in Mannheim mit einer flexiblen Dreier-/Fünferkette agieren. Raphael Schifferl überzeugte im Zentrum mit Übersicht und Zweikampfstärke, Sean Dulic und Siemen Voet ergänzten das Trio. „Ich will Stabilität, aber auch Dynamik in der letzten Linie“, so Kauczinski. Auf den Außen sollen Rittmüller und Lippmann für Tempo sorgen.

Lippmann und die neue linke Seite

Der 20-jährige Clemens Lippmann war eine der Überraschungen im Duisburg-Spiel. Auf der ungewohnten linken Seite zeigte er Mut und Ausdauer. „Er hat noch Lernfelder im Timing, aber seine Energie ist großartig“, lobt der Coach. „Wichtig ist: Er macht weiter, egal, was passiert.“ Kauczinski schätzt seinen Willen – und gewährt ihm „Welpenschutz mit Verantwortung“.

Konkurrenz als Motor

Auch wenn die Stammelf in großen Teilen steht, will der Trainer keine Wohlfühloase entstehen lassen. „Jeder ist gefordert“, sagt er. „Wer Gas gibt, spielt. Namen zählen nicht, nur Leistung.“ Das gelte auch für die Angreifer Haugen, Niederlechner und Hobsch. „Ich bin froh, dass ich Alternativen habe – und dass die Jungs das annehmen.“

NLZ-Spieler in Wartestellung

Besonders positiv bewertet Kauczinski den Entwicklungsstand der Nachwuchsspieler. „Ich sehe gute Jungs mit Perspektive“, sagt er über Althaus, Erdoğan und Faßmann. Letzterer stand zuletzt erstmals im Kader. „Er ist körperlich stark, schnell, ruhig am Ball. Das war verdient.“ In Zukunft sollen die Eigengewächse noch häufiger an den Profikader herangeführt werden.

Training mit Klarheit und Anspruch

Die Trainingswoche beschrieb Kauczinski als „intensiv, klar und fordernd“. Es seien „viele kleine Dinge“ gewesen, an denen gearbeitet wurde: Ballbesitzphasen, Pressing-Trigger, Kommunikation. „Wir wollen uns verbessern, aber ohne Hektik. Erst kommt die Haltung, dann das Spiel.“

Fazit

Mit klarer Struktur, personeller Offenheit und einem Bekenntnis zu den jungen Löwen geht der TSV 1860 München das Traditionsduell in Mannheim an. „Wir haben wieder Energie“, sagt Kauczinski. „Und wenn wir das auf den Platz bringen, sind wir für jeden Gegner gefährlich.“