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Kauczinski nach zwei Wochen bei 1860 München – Zwischen Neustart, Emotion und Aufbruchstimmung

„Ich bin angekommen“: Markus Kauczinski über Neustart, Mannschaftsgefühl und Aufbruchstimmung beim TSV 1860 München

24. Oktober 2025 | Autor: Löwen-Reporter

Seit zwei Wochen ist Markus Kauczinski nun Cheftrainer des TSV 1860 München. Zwei Wochen, die intensiver kaum hätten sein können. Ein emotionaler Start, ein Befreiungsschlag gegen Tabellenführer Duisburg und ein Verein, der wieder aufatmet. Der 55-Jährige spricht in der Löwenrunde über seine ersten Eindrücke, die Stimmung im Team und den Weg, den die Münchner Löwen nun einschlagen wollen.

Ein Trainer angekommen in Giesing

„Ich bin super aufgenommen worden – von allen“, sagt Kauczinski gleich zu Beginn. Der neue Löwentrainer beschreibt seine ersten Tage als „intensiv, arbeitsreich, aber sehr positiv“. Egal ob Staff, Jugendabteilung oder Fans – überall sei er „mit offenen Armen empfangen worden“. Der Kinoabend zur BR-Doku „Rise & Fall of 1860 München“ habe ihn besonders berührt: „Da sieht man, wo dieser Verein herkommt, was er durchgemacht hat. Diese Geschichte verpflichtet.“

Der Duisburg-Sieg als Wendepunkt

Das 3:1 gegen den MSV Duisburg war nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern ein emotionaler Befreiungsschlag. „Man hat gesehen, dass wir uns gewehrt haben, dass wir leidenschaftlich gespielt haben“, resümiert der Coach. „Natürlich war nicht alles perfekt, aber das erwarte ich nach einer Woche auch gar nicht.“ Wichtig sei gewesen, „dass wir wieder Mut gezeigt haben, dass sich der Knoten gelöst hat“.

„Manchmal gewinnt man Spiele nicht, weil alles klappt, sondern weil man sich weigert, sie zu verlieren.“

Vom Kopf her befreit

In den Tagen nach seiner Premiere habe er eine deutliche Veränderung gespürt. „Die Mannschaft trägt das Gefühl mit, dass man es kann“, erklärt Kauczinski. „Vorher war da etwas hängen geblieben aus den Wochen davor. Jetzt ist das abgefallen.“ Der Trainer lobt besonders den Einsatz seiner erfahrenen Spieler: „Sie erinnern sich daran, was sie schon geleistet haben – das hilft in schwierigen Momenten.“

Das neue Löwen-Gefühl

In den Trainingseinheiten herrscht wieder Energie, Gelächter und Kommunikation. „Wir haben Spaß, aber immer mit Ernsthaftigkeit“, betont Kauczinski. „Das ist eine Mischung, die funktioniert.“ Der neue Trainer legt großen Wert auf Körpersprache und Miteinander – auf das, was man gemeinhin als Löwen-Geist bezeichnet. „Es geht nicht nur um Taktik, sondern um Haltung“, sagt er. „Wir müssen wieder das Gefühl haben, dass wir jedes Spiel gewinnen können.“

Ein Team im Aufbau

Von Dominanz will Kauczinski aber noch nicht sprechen. „Wir sind im Prozess“, betont er. „Du kommst nicht von verunsichert zu selbstbewusst in einer Woche.“ Doch die Richtung stimme. „Wir haben ein Fundament gelegt – Leidenschaft, Kampf, Zusammenhalt. Jetzt müssen wir darauf aufbauen.“

Vertrauen und Konkurrenz

Ein Schlüssel seines Führungsstils sei Vertrauen. „Wenn Spieler spüren, dass du an sie glaubst, geben sie dir alles zurück“, so Kauczinski. Das gelte auch für jene, die zuletzt weniger Spielzeit hatten. „Ich schaue nicht, was vorher war. Jeder bekommt die Chance, sich zu zeigen.“ Dieses Prinzip habe sich bereits ausgezahlt – mit einer Mannschaft, die nun wieder an sich glaubt.

Ausblick

Nach dem Befreiungsschlag gegen Duisburg will der Coach die emotionale Welle nutzen. „Wir richten den Blick sofort nach vorne“, sagt er. „Das war das erste Spiel – wir haben noch viel vor der Brust.“ Am Samstag wartet Waldhof Mannheim, und Kauczinski weiß: „Es wird ein anderes Spiel. Aber wenn wir diese Basis beibehalten, dann können wir jeden schlagen.“

Das neue Löwen-Gefühl – greifbar, ehrlich, kämpferisch. Markus Kauczinski hat die Mannschaft nicht nur auf dem Platz verändert, sondern im Kopf. Die Fans dürfen hoffen, dass dieser Weg endlich in ruhigere Gewässer führt – mit einem Trainer, der angekommen ist.